04.04.2019

Trockenheit 2018 – Ist das die Zukunft?

© Irini von Rechenberg, LfULG R51

Außergewöhnliche Witterung des Jahres 2018 als Anlass für simul+ Forum

Die außergewöhnliche Witterung des Jahres 2018 war Anlass einer simul+ Fachveranstaltung des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) am 4. April 2019. Klimaanalysen und -projektionen lassen darauf schließen, dass sich solche extremen Jahre in Zukunft häufen können. Vor diesem Hintergrund sollte auf dem simul+ Forum diskutiert werden, ob die bisher bestehenden Anpassungsmaßnahmen und -angebote ausreichen oder möglicherweise angepasst werden müssen.

Die große Zahl von 180 Teilnehmern aus Fachbehörden, Forschungseinrichtungen, Kommunen und Planungsbüros machte deutlich, dass das Thema keinesfalls „verjährt“ war. Staatsminister Thomas Schmidt betonte in seiner Begrüßungsrede, dass mit dem Jahr 2018 die Handlungsnotwendigkeit für jedermann sichtbar wurde.

Das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft und seine nachgeordneten Behörden beschäftigten sich schon seit vielen Jahren mit Klimaanalyse, Klimaprojektionen, Folgen des Klimawandels und Anpassungsoptionen. Zur Entwicklung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen verwies er auf die hohe Bedeutung der Ressortforschung, der kooperativen Zusammenarbeit mit anderen Instituten sowie des zielgenauen Wissenstransfers.

Im Laufe der Veranstaltung wurden die drei Bereiche Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau sowie Wald und Forstwirtschaft vertieft dargestellt und diskutiert.

Auch 2018 war die zentrale Wasserversorgung nicht gefährdet. Sachsens großes Plus sind dabei die miteinander vernetzten Talsperren. Allerdings unterschritten noch Anfang April 2019 rund 70 Prozent der Grundwasser-messstellen den monatstypischen Grundwasserstand. Die Anpassung an den Klimawandel ist daher ein wichtiges Thema bei der aktuellen Überarbeitung der „Grundsatzkonzeption Wasserversorgung 2030“.

Im Block „Landwirtschaft und Gartenbau“ wurden unter anderem Sinn und Machbarkeit von Bewässerungs-maßnahmen intensiv diskutiert. Eindrücklich auch der Praxisbericht aus der Agrargenossenschaft „Heideglück“ in Sprotta über ihren teilweise verzweifelten Kampf um auch geringe Erträge. Wiederholt hervorgehoben wurde von den Teilnehmern der Bedarf an geeigneten finanziellen Risikovorsorgemaßnahmen. Hier hat sich der Freistaat bereits in der Vergangenheit beispielsweise für Versicherungslösungen eingesetzt.

Während es in der Landwirtschaft nun wieder heißt „Neues Jahr – neues Glück“ gaben die Bilder und Zahlen im Block „Wald und Forstwirtschaft“ wenig Anlass zu Optimismus. Nach dem fatalen Zusammentreffen von Sturm, Hitze und Trockenheit, Schneebruch und Borkenkäferbefall ist das „Katastrophenjahr“ für den sächsischen Forst noch lange nicht ausgestanden. Klar wurde aber auch, dass der bereits eingeschlagene Weg des Waldumbaus hin zu stabilen und widerstandsfähigen Mischwäldern ohne Alternative für eine zukunftsfähige Forstwirtschaft ist.

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