06.12.2018

Vom Labor in die Praxis: simul+InnovationHub gestartet

Blick von hinten auf die Bühne
© SMUL, Wirsig

Staatsminister Schmidt will Innovationen für Umweltschutz, Landwirtschaft und ländlichen Raum vorantreiben

Was bringt 5G-Technologie auf dem Feld, für den ländlichen Raum und die Umwelt? Wozu braucht ein Traktor eine Datenrate, hundertmal schneller als LTE? Das soll im Freistaat Sachen getestet werden. Die Zukunftsinitiative simul+ erhält ein drittes Standbein: Staatsminister Thomas Schmidt startet den simul+ InnovationHub. Neben den simul+Veranstaltungen und dem simul+Ideenwettbewerb wird der simul+InnovationHub aktuelle Forschungsergebnisse und Entwicklungen in praktische Anwendungen überführen. Unter dem Dach des neuen Hubs werden Wissenschaftseinrichtungen, Unternehmen und Verwaltung gemeinsam Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den Bereichen ländlicher Raum, Umweltschutz, Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft realisieren.

Bereits an der Erstellung des Konzeptes waren zahlreiche Akteure beteiligt, insbesondere Prof. Dr. Thomas Herlitzius (Lehrstuhlinhaber für Agrarsystemtechnik an der TU Dresden) und mehrere Fraunhofer Institute im Auftrag des Präsidenten der Fraunhofer Gesellschaft Prof. Dr. Reimund Neugebauer sowie die TU Chemnitz. An der Umsetzung und Realisierung der Projekte haben andere Akteure bereits Interesse bekundet. Darüber hinaus sollen möglichst viele weitere Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft für den InnovationHub gewonnen werden.

Mit dem InnovationHub werden neue Produkte, Verfahren und Technologien in zunächst fünf Themenfeldern umgesetzt: (1) Experimentierfeld 5G in Land- und Forstwirtschaft, (2) Smart Farming und Forsttechnik, (3) Umwelttechnologien und Nachhaltigkeit, (4) Natur- und Klimaschutz, (5) Digitale Dörfer und smarte ländliche Regionen.

Leistungsstarke und wettbewerbsfähige Betriebe, lebenswerte ländliche Räume, nachhaltiges Wirtschaften und eine intakte Umwelt – das sind unsere Ziele. Gemeinsam mit den Forschungseinrichtungen und Unternehmen werden Umwelttechnologien weiterentwickelt, die Digitalisierung der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft weiter gestärkt und der Wandel des ländlichen Raumes aktiv mitgestaltet.

Neue Kreislauftechnologien tragen zur effizienteren Nutzung von Rohstoffen bei, können das nachhaltige Wirtschaften unterstützen sowie die Natur und Umwelt schonen. So hat sich etwa Sachsens Abfallwirtschaft in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Produzenten von Sekundärrohstoffen und Wirtschaftsfaktor entwickelt – immer mit dem Ziel »Zero Waste« im Blick. Das noch bestehende Potential kann etwa durch angewendete Forschung im Hub-Themenbereich »Umwelttechnologien und Nachhaltigkeit« gehoben werden.

Um Ressourceneffizienz und Bodenschutz geht es im Themenbereich »Smart Farming und Forsttechnik«. Über Feldschwarmprojekte und kleinere, autonomfahrende Landmaschinen kann etwa der Bodendruck und damit die Bodenerosion vermindert werden. Durch die Datenerfassung und -analyse über die Beschaffenheit der Ackerböden und des Zustandes der Nutzpflanzen auf den Zentimeter genau können Pflanzenschutzmittel punktgenau und so effizienter eingesetzt werden.  Das schont die Umwelt und die Böden – und trägt darüber hinaus zur Wirtschaftlichkeit bei.

Als eines der ersten Projekte des simul+InnovationHub ist ein »Experimentierfeld 5G in Land- und Forstwirtschaft« geplant. Es soll die technische Basis für neue Geschäftsfelder und Anwendungen sein, die die Wertschöpfung im ländlichen Raum stärken. Dazu gehören etwa die Entwicklung und der Test von Robotertechnologien, die hohe Übertragungsraten erfordern. Die hohen Datenraten sind die Basis für weitere digitale Anwendungen – etwa für Smart Farming und die attraktive Entwicklung des ländlichen Raumes.

Im Themenbereich »Digitale Dörfer und smarte ländliche Regionen« sollen solche digitale Angebote für sächsische Regionen entwickelt und pilothaft etabliert werden.

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